Aufarbeitungskampagne im Mai 2014

In der Kampagne 2014, die vom 29. April bis zum 29. Mai in Umm Qais durchgeführt wurde, standen sehr verschiedene Aufgabenstellungen im Fokus der Arbeiten. Wie gewohnt stand die Kampagne unter der Leitung von Prof. Dieter Vieweger und Dr. Jutta Häser.

Zu Beginn der Kampagne wurde von Dr. Knut Rassmann und Dr. Samantha Reiter ein dreitägiger geomagnetischer Survey auf dem Tall Zirāʿa durchgeführt. Er sollte vor allem Aufschluss über die oberen Schichten zwischen den Arealen I und II sowie dem Bereich um die Quelle bringen. Die Auswertung der Messungen ist noch nicht abgeschlossen.

Ausgrabung im Areal III

Ein Testschnitt wurde unter der Leitung von Dr. Ursula Rothe und Dr. Frauke Kenkel nördlich anschließend an Areal III angelegt. Sie wurden von Richard Hunsdörfer und Astrid Bongartz unterstützt.


Grabungsteam in Areal III

Ziel der Ausgrabung war es, zum einen die Ausdehnung des 2008 ausgegrabenen großen Gebäudes in Richtung Quelle zu ermitteln, zum anderen zu prüfen, ob sich unter der byzantinischen Bebauung ältere Schichten zu erwarten sind. In der 14tägigen Ausgrabung konnte die Fortsetzung der mameluckisch/abbassidischen, der omayyadischen und byzantinischen Bebauung erfasst werden. Die Ausdehnung des byzantinischen Gebäudes bleibt jedoch ungeklärt. Das Vorhandensein älterer Schichten ist aufgrund von römischer Keramik anzunehmen, aber diese wurden bislang nicht erreicht.
Während der Kampagne wurde ein Mosaik freigelegt, dass bereits 2008 aufgefunden worden war, aber damals nicht näher untersucht werden konnte. Es weist eine griechische Inschrift, die Aussagen zur Datierung und zur Erstellung liefert. Die Auswertung ist noch nicht abgeschlossen.
Die Funde dieser Testgrabung wurden von Dr. Jutta Häser, Dr. Stefanie Hoss und Dr. Frauke Kenkel bearbeitet.


Mosaikbergung in Areal III

Publikationsvorbereitung

Dieter Vieweger beschäftigte sich vorwiegend mit der Keramik der bronzezeitlichen und eisenzeitlichen Strata 16 bis 11 vom Tall Zirāʿa in Vorbereitung ihrer Publikation.

Dr. Jutta Häser schloss die Untersuchungen zur Stratigrafie in Areal II ab und korrelierte diese in Zusammenarbeit mit Susan Schütz mit den Strata 1 bis 10 in Areal I.
Desweiteren wurden die Studien an den Objekten zur Textilherstellung wie Webgewichten, Spinnwirteln und Web-Spatulae fortgesetzt.

Katja Soennecken arbeitete an den bronzezeitlichen und eisenzeitlichen Befunden in Areal I, welche die Basis ihrer Dissertation zur Besiedlungsentwicklung in der südlichen Levante bilden.

Patrick Leiverkus und Katja Soennecken setzten die Aufarbeitung der Funde des Wadi al-ʿArab-Surveys, den sie in den Jahren 2009 und 2011 durchgeführt haben, fort.

Susan Schütz beschäftigte sich im Rahmen ihrer Dissertation zum „Leben in der Chora: Ein Phänomen der römischen Kultur am Beispiel des Tall Zirāʿa in der Dekapolis (Arbeitstitel)“ mit den späthellenistischen und römischen Befunden und Funden der Strata 9 bis 7 des Tall Zirāʿa.

Dr. Stefanie Hoss bearbeitete die antiken Glas- und Metallfunde des Tall Zirāʿa aus den Arealen I bis III und bereitete den Katalog für die Publikation vor.


Stefanie Hoss bei Glasbearbeitung

Marie Schulze und Dr. Robert Lehmann führten XRF-Messungen an Glas- und Metallproben unterschiedlicher Zeitstellungen vom Tall Zirāʿa durch, um deren Zusammensetzung zu erforschen und möglicherweise durch Vergleiche mit anderen Funden die Herkunft des Rohmaterials zu ermitteln. Die Untersuchungen finden im Rahmen der Masterarbeit von Marie Schulze statt.

Linda Whittacker beschäftigte sich mit den Bodenproben aus verschiedenen Grabungsbefunden auf dem Tall Zirāʿa, um eventuell Aussagen über die Paläobotanik zu machen.

Wieder einmal halfen uns Anke Laderick und Antje Cassel als Volontäre bei unseren Arbeiten, ohne die ein so reibungsloser Ablauf nicht möglich gewesen wäre.

Gäste

Während der Kampagne konnten wiederum zahlreiche Gäste auf dem Tall Zirāʿa und im Grabungshaus in Umm Qais begrüßt werden. Besonders hervorzuheben sind die Delegation der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Vertreter der Deutschen Botschaft und die deutschsprachigen Gemeinden in Jerusalem und Amman.

Danksagung

Wir danken für die finanzielle Unterstützung dieser Kampagne folgenden Institutionen:
Evangelische Kirche in Deutschland, Biblisch-Archäologisches Institut Wuppertal, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Deutscher Akademischer Austauschdienst, Deutsches Archäologisches Institut, Universität Hannover, Open University Manchester, Center of British Research in the Levant.

Für die wie stets freundliche Unterstützung danken wir dem Department of Antiquities of Jordan und speziell seinem Repräsentanten Ibrahim Rusan.


Stand der Information: 2014

AKTUELLER HINWEIS (2017)

 

Die Ergebnisse aller Kampagnen von 2001 bis 2011 werden in der

seit 2017 auf englisch erscheinenden Final Publikation dargestellt.


Projektpartner

Biblisch-Archäologisches Institut Wuppertal   (BAI
Deutsches Evangelisches Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes   (DEI)

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Schirmherrschaft

His Royal Highness Prince El Hassan bin Talal übernimmt als Vertreter des Könighauses die Schirmherrschaft

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Freunde und Förderer

  • Förderverein DEI
  • Kirchliche Hochschule Wuppertal
  • Deutsches Bergbaumuseum Bochum

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Kooperationspartner

Wir arbeiten mit vielen Hochschulen, Instituten und Firmen vertrauensvoll zusammen.

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